Zueignung.
5∞[ Gräf Nr. 909: Ihr naht euch wieder, schwankende Gestalten,
∞Die früh sich einst dem trüben Blick gezeigt.
∞Versuch' ich wohl euch dießmal fest zu halten?
∞Fühl' ich mein Herz noch jenem Wahn geneigt?
∞Ihr drängt euch zu! nun gut, so mögt ihr walten,
∞Wie ihr aus Dunst und Nebel um mich steigt;
∞Mein Busen fühlt sich jugendlich erschüttert
∞Vom Zauberhauch, der euren Zug umwittert.
∞Ihr bringt mit euch die Bilder froher Tage,
∞Und manche liebe Schatten steigen auf;
∞Gleich einer alten halbverklungnen Sage
∞Kommt erste Lieb' und Freundschaft mit herauf;
∞Der Schmerz wird neu, es wiederholt die Klage
∞Des Lebens labyrinthisch irren Lauf,
∞Und nennt die Guten, die, um schöne Stunden
∞Vom Glück getäuscht, vor mir hinweggeschwunden.
∞Sie hören nicht die folgenden Gesänge,
∞Die Seelen, denen ich die ersten sang;
∞Zerstoben ist das freundliche Gedränge,
∞Verklungen ach! der erste Widerklang.
6
∞Mein Leid ertönt der unbekannten Menge,
∞Ihr Beifall selbst macht meinem Herzen bang,
∞Und was sich sonst an meinem Lied erfreuet,
∞Wenn es noch lebt, irrt in der Welt zerstreuet.
∞Und mich ergreift ein längst entwöhntes Sehnen
∞Nach jenem stillen ernsten Geisterreich,
∞Es schwebet nun in unbestimmten Tönen
∞Mein lispelnd Lied, der Äolsharfe gleich,
∞Ein Schauer faßt mich, Thräne folgt den Thränen,
∞Das strenge Herz es fühlt sich mild und weich;
∞Was ich besitze seh' ich wie im Weiten,