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28/7726. An Friedrich Theodor Kräuter

Da Serenissimus künftigen Mittwoch hier eintreffen und einige Tage verweilen; so kann unsere donnerstägige Zusammenkunft in Kötschau nicht statt finden. [ Gräf Nr. 1189: Ich bemerke daher bey Zeiten was ich Mittwochs durch die Boten wünsche, und was mir auch allenfalls vorher durch reitende und fahrende Post zukommen könnte, wovon ich die Wahl der Beurtheilung überlasse.

1) Den aus Mecklenburg angelangten Stein wünsche zu meiner Ergötzung hierher! Wenn er eingepackt wird wie er angekommen ist; so wird er ohne Gefahr herüber gebracht werden, doch wünsche daß es durch die Boten geschehe.

2) Wenn Sie die dritte Lieferung meiner Werke auspacken und zu den übrigen bringen, wird es löblich 75 seyn. Senden Sie mir ein Exemplar auf Schreibpapier damit mein hiesiges Exemplar voll werde. ]

3) Das Lustspiel der Rothmantel schicken Sie mir baldigst herüber, ich kann es mit geringer Mühe in den Zustand versetzen, wie ich es erhalten habe.

4) In der mittlern Schublade der rechten Seite meines großen Schreibtisches liegt ein Packet in Quarto, worauf geschrieben steht Wilhelm Meisters Wanderjahre welches herüber wünsche.

5) Ferner Leonide de Monbreuil, Roman, wenn er auf Großherzogl. Bibliothek ist.

6) Zwey Exemplare meiner Italiänischen Reise.

7) Zwölf Exemplare des ersten Rhein- und Maynhefts, halb Velin halb Schreibpapier; lieber geheftet als ungeheftet.

8) Die Platte des Umschlags zum Rhein- und Maynheft wird mit Beyliegendem an Kupferstecher Müller gegeben.

Und so wünsche ich von Herzen, die Trennung von einem guten Vater bedauernd, daß Sie mit Ihrer lieben Frau glücklich leben mögen.

Für alle gute und sorgfältige Ausrichtung erkenntlich.

Jena den 28. 1817.

G.